Das ist wie mit der Frage danach, wo der Strom herkommt: Für viele kommt Geld von der Bank wie eben Strom aus der Steckdose.
Viele Menschen die über große Mengen an Geld verfügen oder eben Unternehmen, deren Geschäftszweig Geld ist, sind der Meinung, dass die Masse der Bevölkerung auch nicht mehr wissen müsse, als dass Geld von der Bank kommt.
Wenn wir aber weg wollen von absolutem Reichtum und absoluter Armut und hin zu relativen Werten, sollten die Menschen die Zusammenhänge schon etwas näher kennen.
Heute ist es so, dass jedes Land seine Währung hat.
In Europa läuft sogar der Versuch, dass Staaten eine gemeinsame Währung nutzen, den Euro.
Die Menschen dieser Staaten bezahlen mit der jeweiligen Währung, innerhalb der Euro-Staaten eben mit dem Euro.
Jedes Land hat eine Notenbank.
Selbst die Eurozone hat noch nationale Notenbanken wie unsere Bundesbank.
Zusätzlich gibt es noch die europäische Zentralbank.
In den USA ist die Notenbank die Federal Reserve.
Nicht alle diese Einrichtungen sind staatlich. Die Federal Reserve ist ein Privatunternehmen. Auch EZB und Bundesbank sind unabhängig von Staat und Regierung.
Doch deswegen darf der Euro trotzdem nicht von jedem beliebig hergestellt werden. Die Notenbanken beauftragen Druckereien damit. Oder Prägeanstalten und nur diese dürfen Scheine und Münzen herstellen und nur die Notenbanken bringen das Geld in Umlauf.
Das ist seit altersher so, dass Fürsten, Städte, sogar Kaufleute ihre eigene Währung hergestellt haben. Sie haben Münzer beauftragt, die Münzen herzustellen.
Wer ohne die Autorisierung des Herausgebers Münzen hergestellt und in Umlauf gebracht hat, war ein Falschmünzer und wurde von je her hart bestraft.
Denn derjenige der den Geldfluss kontroliert hat auch unendlich viel Macht.
Deshalb darf nicht jeder beliebige Bürger Geld einer Währung herstellen und unter die Leute bringen.
Geldfälscherei und der Handel mit Falschgeld wird auch heute noch mit Gefängnis bestraft, je nach Umfang natürlich.
Es sind die Notenbaken die das Geld in Umlauf bringen. Teilweise völlig private Organisationen, teilweise öffentliche Einrichtungen, die aber unabhängig von Regierungen sind und eben Staatsbetriebe, die von den Regierungen kontrolliert werden.
In der Regel versuchen die Notenbanken nur so viel Geld in Umlauf zu bringen, wie es im Gegenzug Waren und Dienstleistungen zu kaufen gibt. Ist extrem viel Geld in Umlauf führt es dazu, dass die Nachfrage nach Geld sinkt. Ist ja mehr als genug in Umlauf. Dadurch kann man aber immer weniger Waren und Dienstleistungen dafür eintauschen, sprich es wird teuerer. Man kennt es unter dem Wort Inflation.
Staaten mit extrem hoher Verschuldung neigen zum Beispiel dazu, einfach mehr Geld drucken zu lassen. Damit zahlen sie dann die Kredite zurück.
Weil dann aber viel mehr Geld in Umlauf ist, als im Gegenzug Waren und Dienstleistungen angeboten werden, muss deer Bürger mehr Geld aufbringen um diese dann zu bezahlen.
Im schlimmsten Fall führt es zu Hyperinflationen, die das Geld nahzu wertlos machen.
Bis dahin hat aber der Staat seine Schulden bezahlt und führt einfach eine neue Währung ein. Die alte Währung verliert dann den Status eines Zahlungsmittels und kann nur in sehr ungünstigen Verhältnissen in die neue Währung getauscht werden.
Hatten wir in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Nicht durch Hyperinflation aber eben durch einen verlorenen Weltkrieg.
Man hat Geld im Verhältnis 1:10 getauscht, bei Sparkonten teilweise noch ungünstiger.
Der kleine Sparer war das Opfer. Aus seinen 2000 Reichsmark wurden im ungünstigsten Fall noch 150 D-Mark. Die Älteren unter uns erinnern sich.
Geschadet hat dies meist nur der Masse der Bevölkerung. Die Reichen waren weit weniger betroffen, weil sie ihr Geld rechtzeitig in Sachwerte tauschen konnten.
Wer also immer noch lapidar meint," Mein Geld kommt von der Bank", sollte aufpassen, dass ihm irgendwann mal nicht der Zufluss abgeschnitten wird.
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